Einer der Usedom Krimis endete so: Bei der Kommissarin setzten die Wehen ein. Ihre Freundin wollte sie ins Krankenhaus fahren, aber die Brücke war zu. Da sagte sie: „Dann bekommst du dein Kind eben in Polen.“ Und sie fuhren gerade über die Grenze nach Polen ins Krankenhaus.

Das klingt skurril, ist aber Realität. Auf Usedom wurden sämtliche Geburtsstationen geschlossen. Zur Geburt muss man auf’s Festland fahren. Das sind zum Teil 50 km. Und es ist auch Realität, dass die Brücke zum Festland mehrmals am Tag für längere Zeit geschlossen wird, um Schiffe durchzulassen.

Da fragt man sich schon, wem die Ausdünnung der ärztlichen Versorgung in der Fläche und die Konzentration in Zentren dient. Den hilfsbedürftigen Menschen anscheinend nicht, eher der Gewinnmaximierung der Krankenkassen. Wir, die Menschen, sind machtlos dagegen. Die Politik ist es anscheinend auch.

Usedom ist ein Beispiel, das kenne. Ich frage mich, wie es anderswo in Deutschland ist. Überall werden Krankenhäuser geschlossen, ärztlicher Notdienst abgebaut. In Bayern hätte mich der Krankenwagen eine Stunde weit fahren müssen zur nächsten Fachabteilung in einem Krankenhaus. Da ich große Schmerzen hatte, fuhren sie mich zum nächsten Krankenhaus – immer noch 25 Minuten – wo man mich notdürftig behandeln konnte.

Wie sieht es aus, etwa in der Eifel oder in der Uckermark. Dort ist nämlich kein Polen in der Nähe, wo einem geholfen werden kann.

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