Parkrowdys in der Oberstadt

De Mainzer Oberstadt wird von Parkrowdys terrorisiert.

Sie parken überall: im Halteverbot, vor Einfahrten, auf Sperrflächen, in Kreuzungen, auf Fußwegen, auf Radspuren, eigentlich überall, wo Platz für ein Auto ist. Die Situation ist so schlimm, dass sogar die Mainzer Allgemeine Zeitung ihr eine ganze Seite gewidmet hat.

Gottseidank gibt es ja die Verkehrsüberwachung. Man kann sie anrufen, tagsüber, sogar an Wochenenden. Allerdings ist die Verkehrsüberwachung total unterbesetzt – und eine zugeparkte Einfahrt hat eine ganz niedrige Priorität. Die Bewohner der Oberstadt wissen ein Lied davon zu singen.

Und wenn sie dann doch einmal kommt, die Verkehrsüberwachung, dann hängt sie dem Falschparker ein Knöllchen von 10 € an die Scheibe – das war’s. Wenn man mal einen Falschparker vor der eigenen Einfahrt erwischt, bekommt man zu hören: Eine Tageskarte im Parkhaus kostet um die 18€ am Tag; hier oben kostet es nichts, weil ja so gut wie nie kontrolliert wird. Und wenn doch, kostet es 10€, einmal im Jahr oder auch zweimal.

Abgeschleppt wird nicht, wenn nur 1 Auto zugeparkt ist. Das wäre unverhältnismäßig. Dass der Zugeparkte nicht zur Arbeit kann, seinen Zug verpasst oder den Flieger, nicht zu Arzt kommt, obwohl es lebenswichtig ist, das alles spielt keine Rolle. Und wenn man die Adresse des Falschparkers will, damit man die Taxigebühr von ihm zurückfordern kann, bekommt man sie nicht – Datenschutz. Mir kommt der leise Verdacht, dass hier, wie in anderen Lebensbereichen auch, die Täter von der Obrigkeit besser geschützt werden als die Opfer.

Es gibt aber eine Möglichkeit der Selbsthilfe. Die Anwohner parken ihre eigenen Ausfahrten zu, dann kann dies niemand anderes tun. Aber wehe, sie werden von der Verkehrsüberwachung erwischt - wenn diese denn mal kommt …

Mein Vorschlag an die Verkehrsüberwachung: Lassen sie mich Knöllchen schreiben, den Gewinn teilen wir. Ein Rundgang zeigt, 100€ am Tag sind locker drin, macht 3000 im Monat – 1500 für jeden. Wär das was?