Bei ihrem Amtsantritt hat die Kanzlerin feierlich geschworen, dem deutschen Volke zu dienen und Schaden von ihm abzuwenden.

Ich will ja auch nicht abstreiten, dass sie in den über 100 Jahren ihrer Kanzlerinnenschaft diesen Eid das eine oder andere Mal wirklich erfüllt hat. Aber in Krisensituationen bewahrheitet sich dann doch das alte Sprichwort: „Wess‘ Brot ich ess‘, dess‘ Lied ich sing.“

Die Autokonzerne haben ihre Kunden und die Öffentlichkeit betrogen – massiv, gezielt, jahrelang. Sie haben Dreckschleudern verkauft und so getan, als seien es umweltfreundliche Autos. Und damit haben sie auch die Gesundheit der Menschen gefährdet.

Nun sollte man meinen, die Kanzlerin würde alles dran setzten, dass die Betrüger bestraft und die Konzerne zur Gutmachung des Schaden verpflichtet würden. „Dienen und Schaden abwenden.“ Aber weit gefehlt! Die Kanzlerin und ihre Regierung haben von Anfang an die Konzerne in Schutz genommen. Der Austausch der manipulierten Aggregate sei zwar machbar, komme aber überhaupt nicht in Frage, weil der für die geliebten Konzerne viel zu teuer würde. Die betrogenen Kunden sollen sich gefälligst neue Autos kaufen und so den armen Konzernen etwas zu verdienen geben.

Wess‘ Brot ich ess‘, dess‘ Lied ich sing.

Der größte Clou kommt aber noch. Die betrogenen Kunden werden nicht entschädigt, wohl aber die Aktionäre, die durch den Skandal einen Verlust erlitten haben.

Wess‘ Brot ich ess‘, dess‘ Lied ich sing.

Allerdings hat letzteres nicht die Kanzlerin angeordnet, sondern ein deutsches Gericht. Langsam aber sicher kommen mir doch Zweifel, ob Deutschland wirklich ein Rechtsstaat ist.

 

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