Der Mensch – homo sapiens?- greift in Vorgänge ein, die die Natur über Jahrmillionen sinnvoll geregelt hat. Das geht schief und er muss große Anstrengungen vollbringen, um das wieder auszubügeln. Aber auf diese Weise bekommen viele Menschen mit neuen Aufgaben Lohn und Brot.

Selbstgemachte Lawinen

Da Menschen aus mir unerfindlichen Gründen auf Skiern Berge runterrasen wollen, sind die dort angesiedelten Bäume im Weg. Man holzt sie ab. Und am Ende der Abfahrt baut man Hotels und sonstige Servicestationen hin.

Dumm ist nur, dass die Bäume den Schnee am Rutschen hinderten und so die Lawinengefahr verringerten. Jetzt kann der Schnee ungebremst ins Tal rauschen, wenn ihm danach ist, und alles platt machen, was er findet.

Aber dem kann man ja Herr werden. Man stellt Leute an, die den Schnee beobachten und analysieren, man bildet eine Lawinenkommission, und man braucht Spezialisten, die den Schnee sprengen, ehe er zu viel Unheil anrichten kann.

Nur manchmal schüttelt sich die Natur und dann gibt es trotz all der Spezialisten große Schneemassen und donnernde Lawinen.

Selbstgemachte Schnakenplage

Die Natur hat die Ufer des Rheins mit Hecken, Büschen und Bäumen bepflanzt. Da drinnen bauten Vögel ihre Nester und ernährten sich von den Schnaken, die in den Tümpeln der Rheinauen brüteten.

Dem Menschen passte das aber garnicht. Er holzte die Ufer des Rheins ab und nutzte sie auf vielfältige Weise: als Bauland, als Ackerland, zum Sonnenbaden und zum Grillen. Die Vögel waren vertrieben. Die Schnaken hatten keinen natürlichen Feind mehr und konnten sich ungehindert vermehren. Und die kleinen Blutsauger wurden allmählich zur Plage.

Aber dem kann man ja Herr werden. Man stellt Leute an, die die Brutplätze ausfindig machen und kartographieren. Man muss großflächig Gift spritzen um die Schnaken zu reduzieren. Und wenn das nichts nützt und dem Menschen auch noch schadet, versucht man es mit subtileren, ungiftigen Methoden.

Aber manchmal schüttelt sich die Natur und der Menschen braucht sich garnicht erst am Rheinufer sehen zu lassen; an Sonnenbaden nicht mal zu denken.

 

Selbstgemacht